Corradi
Vertiefungen

The Outdoor Voices: Paolo Metaldi zwischen Design, Vorstellungskraft und natürlichem Licht

The Outdoor Voices: Paolo Metaldi zwischen Design, Vorstellungskraft und natürlichem Licht
In der sechsten, von Giorgio Tartaro moderierten Folge von The Outdoor Voices hatten wir das Vergnügen, die Gedankenwelt von Paolo Metaldi kennenzulernen, dem italienischer Designer und Illustrator sowie Gewinner  der ersten Ausgabe des internationalen Compasso d'Oro im Jahr 2015.

Outdoor-Bereiche, Design und Kreativität: Dies sind die Hauptthemen unseres Interviews, dessen Fokus auf dem Zusammenhang von Natur und der Vorstellungskraft lag – Themen, die bei der Arbeit Metaldis sehr präsent sind.

„Outdoor-Bereiche bieten im Gegensatz zu Innenräumen, bei denen bauliche Beschränkungen und Vorgaben häufig deutlich Grenzen setzen, eine größere kreative Freiheit“, erklärt Metaldi: „In Outdoor-Bereichen hat der Designer viel Gestaltungsfreiheit, dies trotz der vorgegebenen Einschränkungen, die durch Materialien, die im Einklang mit den Eigenschaften der Umgebung stehen müssen, bedingt sind.“ Metaldi erklärt uns, dass nicht nur den Formen und Materialien eine große Bedeutung zukommt, sondern auch dem Licht, das Farben und Volumen definiert und so zu einem entscheidenden Faktor im kreativen Prozess wird.

„Bei Ihrer Arbeit, insbesondere bei der Illustration, fällt auf, dass Sie großen Wert auf Details der Flächen und die Nutzun des natürlichen Lichts legen. Können Sie uns mehr über diese Entscheidung erzählen?“ fragt Giorgio Tartaro.
„Mein Fokus liegt hauptsächlich auf Outdoor-Bereichen. Ich habe mich nur selten an Innenräume herangewagt. Die Gestaltung des Outdoors fasziniert mich sehr.  Ich mag es, die Essenz des natürlichen Lichts einzufangen, das nicht nur den Elementen der Außeneinrichtung Farbe verleiht, sondern im Vergleich zur künstlichen Beleuchtung der Innenräume auch Tiefe und Dimension einbringt.“

Das Tageslicht, jedoch auch das Licht des Mondes, das, wie Tartaro betont, eine Konstante in seinen Arbeiten ist, scheint nicht zuletzt aufgrund der Herkunft und Wurzeln des Künstlers eine wichtige Rolle zu spielen.

„Die Präsenz des Mondes in meinen Zeichnungen hat mit meiner Herkunft zu tun, mit der Region des Lago Maggiore, wo man unter allen Bedingung stets einen einzigartigen Reflex im Wasser hat. „Dieses Thema ist zu einem subtilen, jedoch immer wiederkehrenden Charaktermerkmal meiner Arbeit geworden ...", die umfangreich und mit Erfolgen gespickt ist, erinnert Tartaro und hebt einen dieser Erfolge besonders hervor: den 2015 gewonnenen Compasso d'Oro, der Startschuss für eine brillante und vielversprechende Karriere war.

„Was zeichnet Ihrer Meinung nach Ihre Arbeit aus und führt dazu, dass Sie solche Anerkennungen erhalten?“
„Der Compasso d'Oro war eine wichtige Auszeichnung für mich: Aber mehr noch als eine Auszeichnung sehe ich ihn als eine Art Zertifizierung dafür, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, antwortete Metaldi. „Auszeichnungen haben zweifellos ihre Wertigkeit, doch was wirklich den Unterschied ausmacht, ist, zumindest für mich, der Versuch, einzigartige Produkte mit einer tieferen Bedeutung zu schaffen. Zwei Punkte sind der Mindestanspruch, den ich bei der Umsetzung meiner Objekte zugrunde lege: Ästhetik und Ethik.“

Grundlage bleibt jedoch stets die Vorstellungskraft, die Inspiration und Muse aller Kreationen des Designers. Und die ist in der DNA seines Heimatgebiets, dem Verbano, entstanden und aufgeblüht. Einem geschichts- und kulturträchtigen Gebiet mit herrlichen, atemberaubenden Landschaften, die vom Ufer des Lago Maggiore bis hin zu den Gipfeln der Alpen reichen: einekleine Realität in einer Provinz, in der zahlreiche ikonische Unternehmen wie Alessi, Lagostina und Bialetti ihren Fußabdruck hinterlassen haben, der die Arbeit des jungen Designers tiefgreifend beeinflusst hat. Ein Prozess, der oft mit einem Bild beginnt, von einer digitalen Arbeit abgelöst wird und dann wieder in einem manuellen Prozess mündet.

„Mein Ausgangspunkt sind immer visuelle Bezugspunkte. Unabhängig davon, ob es sich um künstlerische oder architektonische Projekte handelt, sie sind stets von grundlegender Bedeutung. Anschließend übertrage ich das Bild immer in eine manuelle Arbeit. Ich zeichne eine Skizze, um eine Vorstellung von der Anordnung der Elemente auf einem Blatt Papier zu bekommen. Dann gehe ich in die digitale Phase über und verwende spezifische, in der Welt des Designs verwendete Programme, die nicht ausschließlich auf die Illustration beschränkt sind.“

Eine Mischung aus Technik und Vorstellungskraft also, deren Ausgangspunkt eine Idee ist und dann zunächst auf Papier, anschließend digital und zuletzt in der Realität real wird, ohne jemals den verträumten Aspekt aus dem Auge zu verlieren, der die Arbeit von Paolo so einzigartig macht.

Der Outdoor-Bereich bleibt ein der Vorstellungskraft des Designers allseits präsente Raum und so beendet er das Interview mit einem Bild: „Wenn ich dem Außenbereich eine Farbe geben müsste, wäre das Blau, denn Grün wird bereits gemeinhin mit Natur assoziiert. Blau hingegen ist die Farbe des Himmels, der über uns ist. Meiner Meinung nach ist Blau also die richtige Farbe für das Outdoor.“
 
 

Contact us

Download the catalog or request a quotation