Outdoor und seine neuen Trends: der hydroponische und aquaponische Garten
Unter Hydro- und Aquaponik versteht man den Anbau von Pflanzen ohne Erde. Das ist durchaus kein Zauberwerk, sondern vielmehr eine mögliche Lösung für die Zukunft der Landwirtschaft und ein Trend in der Outdoor-Branche, wo hydroponische und aquaponische Gärten immer beliebter werden.
Bei Ersterem sind die Wurzeln in Nährstoffe eingetaucht, während bei der zweiten Lösung die Anlage das hydroponische System mit der Aquaponik verbindet, also der Züchtung von Wasserorganismen (Fischen, Muscheln, Krustentieren und Algen). Australien, Neuseeland und die USA zeigen derzeit besonders großes Interesse an der Entwicklung dieser Anbauart, während man in Europa Landwirtschaftsbetriebe, die auf Hydro- und Aquaponik setzen, vorrangig in Holland, England und Island findet. Im Bereich der Gartenarchitektur gibt es zahlreiche Garten- undLandschaftsarchitekten, die großes Interesse an diesen Lösungen haben.
Der hydroponische Garten: wie er funktioniert
Der hydroponische Garten ist eine Umgebung, in der die Pflanzenwelt ganz ohne Erde und mithilfe des Systems der hydroponischen Kulturen wächst. Die Pflanzen sind hier in eine Nährstofflösung, bestehend aus Wasser, Mineralsalzen und anderen Mikroelementen, eingetaucht und der Wurzelapparat ist in einem Substrat aus geblähtem Ton, Zeolith, Steinwolle und Kokosfaser verankert. Auf diese Weise wachsen sie schneller und sind im Vergleich zur in einem herkömmlichen Garten gedeihenden Pflanzenwelt gesünder, weniger anfällig für Parasitenbefall und von weniger Außenbedingungen betroffen. Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist die Wasserersparnis, da alle hydroponischen Systeme einen Behälter zur Wiederverwendung der Flüssigkeiten vorsehen.
Für die Hydroponik entscheidet sich, wer gerne umgeben von Pflanzen lebt oder davon träumt, sich aus seinem eigenen Gemüsegarten versorgen zu können, aber leider nicht über das hierzu erforderliche Stück Land verfügt, sowie Liebhaber der Gartenarchitektur, die bereits die Faszination eines Wintergartens oder dem Sky Planter erlebt haben.
Der vertikale Garten mit hydroponischem System
Der Prototyp für die Anwendung der Hydroponik ist der vertikale Garten: eine elegante Lösung für zuhause, die aber auch im gewerblichen Umfeld, Restaurants, Hotels und Spas auf große Beliebtheit stößt. Eine Pflanzenwand im Büro, in der Küche aus Kräutern oder zum Trennen offener Räume in zwei Bereiche, kann zum Mittelpunkt einer Wohnung werden und wird bei Liebhabern des Wohnraumdesigns sicher großen Zuspruch finden. Während die Einführung pflanzlicher Elemente in der Ho.Re.Ca. Branche aufgrund ihrer Fähigkeit, das körperlich-geistige Wohlbefinden zu verbessern, eine äußerst wichtige Rolle spielt, sorgen sie auch für mehr Gemütlichkeit und tragen zu einem für den Kunden attraktiveren Image bei.
Der Kultgarten dieser Art schlechthin ist der Vertikale Wald in Mailand, der zur Versorgung der 20.000, zwei Hochhäuser überziehenden Pflanzen auf einem komplexen hydroponischen Tropfsystem basiert.
Einer der Vorteile vertikaler Gärten ist die sich hieraus ergebende Qualität, der von uns eingeatmeten Luft. Im Wohnraum befindliche Pflanzen absorbieren eine Vielzahl an giftigen Substanzen, die von Smog, Zigaretten und chemischen Reinigungsprodukten stammen. Darüber hinaus sorgt die Wahl farbiger, duftender Essenzen für einen gemütlichen, persönlichkeitsstarken Akzent. Alles Elemente, die insbesondere in diesen vom Home-Working und von der allgemeinen Home-Time geprägten Zeiten, durch den Einzug der Natur die Verwandlung des Wohnraums in angenehme Orte ermöglichen.
Ein Aquaponik-Projekt: der See mit Koi Karpfen und ... Ringsumbeet
Im Rahmen der Aquakultur können in den Becken für den Verzehr bestimmte Fischarten gehalten werden. Das gleiche Modell kann aber auch ausschließlich zur Gestaltung eines mit Koi Karpfen oder anderen Zierfischen bestückten Gartenteichs - im Einklang mit dem Feng-Shui Stil - gestaltet werden.
Die Symbiose von Tieren, Bakterien und Pflanzen garantiert ein um das zweifache schnelleres Wachstum. Letzterer im Vergleich zur Erdpflanzung und ermöglicht darüber hinaus den Verzicht auf chemische Düngemittel. Das planerische Augenmerk rückt hier die Tierwelt in den Mittelpunkt und achtet dabei auf ein ausgeglichenes Verhältnis des von den Fische und den Pflanzen genötigten Wasservolumens. Aber auch eine Verbindung des Teichs mit einem Beet zum Anbau von Obst und Gemüse mit Slowfood-Charakter ist durchaus möglich.
Vorteile eines hydroponischen und aquaponischen Systems
Wir haben bereits einige Varianten hydroponischer und aquaponischer Systeme im Bereich des Garten-Designs gesehen, dabei gilt es jedoch nicht zu vergessen, dass letztlich alles im Rahmen der Landwirtschaft wächst. Tatsächlich bieten erdfreie Anbautechniken zahlreiche Vorteile:
-
sie können unabhängig von den klimatischen und meteorologischen Bedingungen in jedem Kontext und selbst auf enge Raum angewendet werden;
-
sie garantieren eine wirksame Wasserersparnis von 80 % bis 90 % im Vergleich zu einem Feld oder einem Garten;
-
sie verhindern den Verbrauch des Erdreichs;
-
sie garantieren im Vergleich zur herkömmlichen Landwirtschaft eine hohe Anpflanzungskapazität pro Quadratmeter;
-
sie ermöglichen den Verzicht auf Düngemittel und Pestizide.
Fünf entscheidende Gründe im Rahmen der Herausforderung in Sachen Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt und Ernährung, die eine Kehrtwende in der Outdoor- und Indoor-Planung bewirken. Überzeugen Sie sich selbst!